Arixtra 2,5 mg/0,5 ml Injektionslösung
Fondaparinux-Natrium
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Arixtra ist ein Arzneimittel, das hilft, die Bildung von Blutgerinnseln in den Gefäßen zu verhindern (ein antithrombotisches Mittel).
Arixtra enthält eine synthetische Substanz mit der Bezeichnung Fondaparinux-Natrium. Diese hindert den Blutgerinnungsfaktor Xa („Zehn-A“) daran, seine Wirkung im Blut zu entfalten und verhindert so, dass sich unerwünschte Blutgerinnsel (Thrombosen) in den Blutgefäßen bilden.
Arixtra wird angewendet, um:
nach orthopädischen Operationen (wie beispielsweise Hüft- oder Knieoperationen) oder nach bauchchirurgischen Eingriffen die Bildung von Blutgerinnseln in den Blutgefäßen der Beine oder der Lunge zu verhindern
die Bildung von Blutgerinnseln während und kurz nach einer Phase eingeschränkter Mobilität auf Grund einer akuten Erkrankung zu verhindern
einige Formen von Herzinfarkt und schwerer Angina pectoris zu behandeln (Schmerzen, die durch die Verengung von Arterien im Herzen verursacht werden)
Blutgerinnsel, die sich in Blutgefäßen nahe an der Hautoberfläche der Beine befinden, zu behandeln (oberflächliche Venenthrombosen).
Arixtra darf nicht angewendet werden:
wenn Sie allergisch gegen Fondaparinux-Natrium oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
wenn Sie eine schwere Blutung haben
wenn Sie eine bakterielle Infektion des Herzens haben
wenn Sie eine sehr schwere Nierenerkrankung haben.
→ Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie der Ansicht sind, dass einer dieser Umstände bei Ihnen zutrifft. In diesem Fall dürfen Sie Arixtra nicht anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Arixtra ist erforderlich:
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Arixtra anwenden:
wenn bei Ihnen schon einmal während einer Behandlung mit Heparin oder Heparin-ähnlichen Arzneimitteln Komplikationen aufgetreten sind, die zu einem Rückgang der Zahl der Blutplättchen geführt haben (Heparin-induzierte Thrombozytopenie)
wenn Sie ein Risiko einer unkontrollierten Blutungsneigung (Hämorrhagie) haben, einschließlich:
Magengeschwür
Störungen der Blutgerinnung
kurz zurückliegende Gehirnblutung (intrakranielle Blutung)
kurz zurückliegende operative Eingriffe am Gehirn, Rückenmark oder Auge
wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben
wenn Sie eine Nierenerkrankung haben
wenn Sie 75 Jahre oder älter sind
wenn Sie weniger als 50 kg Körpergewicht haben.
→ Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn einer dieser Umstände bei Ihnen zutrifft.
Kinder und Jugendliche
Arixtra wurde nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren untersucht.
Anwendung von Arixtra zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Dies schließt Arzneimittel ein, die Sie ohne Rezept gekauft haben. Einige andere Arzneimittel können die Wirkungsweise von Arixtra beeinflussen oder können ihrerseits durch Arixtra beeinflusst werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Arixtra sollte schwangeren Frauen nicht verschrieben werden, es sei denn, es besteht eine klare Notwendigkeit. Es wird nicht empfohlen, während der Behandlung mit Arixtra zu stillen.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Arixtra enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 23 mg pro Dosis und ist daher nahezu natrium-frei.
Die Arixtra Fertigspritze kann Latex enthalten
Der Nadelschutz der Spritze kann Latex enthalten, welches das Potential hat, bei Personen, die gegenüber Latex empfindlich sind, allergische Reaktionen hervorzurufen.
→ Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eine Latex-Allergie haben, bevor Sie mit Arixtra behandelt werden.
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt 2,5 mg einmal täglich, die jeden Tag etwa zur selben Zeit zu injizieren ist.
Sollten Sie eine Störung der Nierenfunktion haben, kann die Dosis auf 1,5 mg einmal täglich verringert werden.
Wie Arixtra angewendet wird
Arixtra wird durch eine Injektion unter die Haut (subkutan) in eine Hautfalte der unteren Bauchregion gegeben. Die Fertigspritzen sind bereits mit der genauen Dosis, die Sie benötigen, vorgefüllt. Für die 2,5 und 1,5 mg Dosierungen gibt es verschiedene Fertigspritzen. Eine Schritt-für-Schritt Gebrauchsanweisung ist auf der nächsten Seite enthalten. Um bestimmte Formen eines Herzinfarktes zu behandeln, kann ein Arzt die erste Dosis in eine Vene injizieren (intravenös).
Spritzen Sie Arixtra nicht in einen Muskel.
Wie lange soll Arixtra angewendet werden?
Wenden Sie Arixtra so lange an, wie es Ihnen Ihr Arzt verordnet hat, da Arixtra der Entwicklung schwerwiegender Komplikationen vorbeugt.
Wenn Sie eine größere Menge von Arixtra injiziert haben
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker so schnell wie möglich um Rat, da im Falle einer Überdosierung ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht.
Wenn Sie die Anwendung von Arixtra vergessen haben
Holen Sie die Dosis nach, sobald Sie sich daran erinnern. Spritzen Sie auf keinen Fall die doppelte Menge, um die vergessene Dosis nachzuholen.
Bei Unklarheiten fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Brechen Sie die Anwendung von Arixtra nicht ohne ärztlichen Rat ab
Wenn Sie die Behandlung vorzeitig selbstständig abbrechen, riskieren Sie die Bildung von Blutgerinnseln in Ihren Beinvenen oder in der Lunge. Benachrichtigen Sie daher vor einem Abbruch unbedingt Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben,wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Gegebenheiten, auf die Sie achten müssen
Schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie): Diese sind sehr selten bei Patienten (bei bis zu 1 von 10.000), die Arixtra anwenden. Anzeichen beinhalten:
Schwellungen, manchmal von Gesicht oder Mund (Angioödem), die Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen verursachen können
Kollaps.
→ Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie diese Symptome bekommen. Wenden Sie Arixtra nicht weiter an.
Häufige Nebenwirkungen
Diese können bei mehr als 1 von 100 Patienten auftreten, die mit Arixtra behandelt werden.
Blutungen (z. B. an der Operationsstelle, aus einem bestehenden Magengeschwür, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Blut im Urin, Husten von Blut, Augenblutung, Gelenkspaltblutungen, innere Blutungen in der Gebärmutter)
Lokalisierte Blutansammlung (in beliebigem Organ/Körpergewebe)
Blutarmut (ein Absinken der Anzahl roter Blutkörperchen)
Blaue Flecken
Gelegentliche Nebenwirkungen
Diese können bei bis zu 1 von 100 Patienten auftreten, die mit Arixtra behandelt werden.
Schwellungen (Ödeme)
Krankheitsgefühl oder Kranksein (Übelkeit oder Erbrechen)
Kopfschmerzen
Schmerzen
Brustschmerzen
Atemlosigkeit
Hautausschlag oder Hautjucken
Nässen der Operationswunde
Fieber
Rückgang oder Anstieg der Anzahl an Blutplättchen (Blutzellen, die für die Blutgerinnung erforderlich sind)
Anstieg einiger chemischer Substanzen (Enzyme), die von der Leber produziert werden.
Seltene Nebenwirkungen
Diese können bei bis zu 1 von 1.000 Patienten auftreten, die mit Arixtra behandelt werden.
Allergische Reaktionen (einschließlich Juckreiz, Schwellung, Hautausschlag)
Innere Blutungen im Gehirn, in der Leber oder im Bauchraum
Ängstlichkeit oder Verwirrung
Ohnmachtsanfälle oder Schwindel, niedriger Blutdruck
Benommenheit oder Müdigkeit
Erröten
Husten
Beinschmerzen oder Magenschmerzen
Durchfall oder Verstopfung
Verdauungsstörung
Schmerzen und Schwellung an der Injektionsstelle
Wundinfektion
Anstieg des Bilirubins (von der Leber produzierte Substanz) im Blut
Anstieg der Non-Protein-Nitrogen-Menge im Blut
Verminderung von Kalium in Ihrem Blut
Schmerzen im Oberbauch oder Sodbrennen
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf
Nicht über 25 °C lagern. Nicht einfrieren
Arixtra muss nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht:
nach dem auf dem Etikett und der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum
wenn Sie Partikel in der Lösung feststellen oder die Lösung verfärbt ist
wenn Sie eine Beschädigung der Fertigspritze bemerken
wenn Sie eine Fertigspritze geöffnet haben und diese nicht unmittelbar verwenden.
Entsorgung der Fertigspritzen:
Entsorgen Sie Arzneimittel und Spritzen nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
Was Arixtra enthält
Der Wirkstoff ist 2,5 mg Fondaparinux-Natrium in 0,5 ml Injektionslösung.
Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke sowie Salzsäure und/oder Natriumhydroxid zur pH-Einstellung (siehe Abschnitt 2).
Arixtra enthält keine tierischen Produkte.
Wie Arixtra aussieht und Inhalt der Packung
Arixtra ist eine klare und farblose Injektionslösung, die in Fertigspritzen mit einem Sicherheitssystem erhältlich ist, welches Nadelstichverletzungen nach dem Gebrauch verhindert. Arixtra ist in Packungsgrößen zu 2, 7, 10 und 20 Fertigspritzen zugelassen (Es kann sein, dass nicht alle Packungsgrößen im Handel verfügbar sind.).
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Viatris Healthcare Limited, Damastown Industrial Park, Mulhuddart, Dublin 15, DUBLIN, Irland
Hersteller:
Aspen Notre Dame de Bondeville, 1 rue de l'Abbaye, F-76960 Notre Dame de Bondeville, Frankreich
Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
Deutschland
Viatris Healthcare GmbH
Tel: +49 800 0700 800
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2024.
Weitere Informationsquellen
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar.
Ausführungen von Sicherheitsspritzen
Für Arixtra gibt es zwei Ausführungen von Sicherheitsspritzen, die entwickelt wurden, um vor Nadelstichverletzungen nach der Injektion zu schützen. Die eine Ausführung hat ein automatisches Sicherheitssystem und die andere ein manuelles Sicherheitssystem.
Teile der Spritze
1 Nadelschutz
2 Stempel
3 Fingergriff
4 Sicherheitszylinder
Bild 1: Spritze mit automatischem Sicherheitssystem
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Spritze mit manuellem Sicherheitssystem
Bild 2: Spritze mit manuellem Sicherheitssystem | Bild 3: Spritze mit manuellem Sicherheitssystem mit NACH GEBRAUCH über die Nadel gezogenem Sicherheitszylinder |
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SCHRITT-FÜR-SCHRITT-ANLEITUNG ZUR ANWENDUNG VON ARIXTRA
Hinweise für die Handhabung
Diese Anleitung gilt für beide Spritzenausführungen (automatisches und manuelles Sicherheitssystem). Falls die Hinweise für eine Spritzenausführung abweichen, wird dies ausdrücklich erwähnt.
1. Waschen Sie Ihre Hände sorgfältig mit Seife und Wasser. Anschließend Hände abtrocknen.
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3. Setzen oder legen Sie sich in eine bequeme Position. Wählen Sie eine Hautstelle in der unteren Bauchregion, jedoch mindestens 5 cm vom Nabel entfernt (Abbildung A). Spritzen Sie abwechselnd in die linke oder rechte Seite der unteren Bauchregion. Dies wird dazu beitragen, die Unannehmlichkeiten an der Einstichstelle zu reduzieren. Sollte das Spritzen in die untere Bauchregion nicht möglich sein, bitten Sie eine Krankenschwester oder den Sie behandelnden Arzt um weitere Anweisungen. |
Abbildung A |
4. Die gewählte Einstichstelle vorher mit einem Alkoholtupfer säubern. |
5. Entfernen Sie den Nadelschutz, indem Sie diesen zuerst drehen (Abbildung B1) und anschließend gerade von der Spritze weg abziehen (Abbildung B2). Wichtiger Hinweis
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Abbildung B2 | |
6. Bilden Sie nun durch vorsichtiges Zusammendrücken der Haut in der zuvor desinfizierten Hautregion eine Hautfalte. Halten Sie diese während der ganzen Injektion zwischen Ihrem Daumen und Zeigefinger fest (Abbildung C). |
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Abbildung C | |
7. Ergreifen Sie die Fertigspritze an dem Fingergriff. Führen Sie die Injektionsnadel in ihrer ganzen Länge senkrecht in die Hautfalte ein. (Abbildung D). |
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Abbildung D | |
8. Spritzen Sie den GESAMTEN Inhalt der Fertigspritze, indem Sie den Stempel vollständig herunterdrücken (Abbildung E). |
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Abbildung E | |
Spritze mit automatischem Sicherheitssystem 9. Lassen Sie den Stempel los, und die Nadel wird automatisch aus der Haut in den Sicherheitszylinder zurückgezogen, wo diese dauerhaft fixiert ist (Abbildung F). |
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Abbildung F | |
Spritze mit manuellem Sicherheitssystem 9. Halten Sie nach der Injektion die Spritze mit einer Hand am Sicherheitszylinder fest und ziehen Sie mit der anderen Hand den Fingergriff fest zurück. Dadurch wird der Sicherheitszylinder entriegelt. Schieben Sie den Sicherheitszylinder über das Gehäuse der Spritze, bis er über der Nadel einrastet (siehe Bild 3 am Anfang dieser Anleitung). |
Die benutzte Spritze nicht im Haushaltsabfall entsorgen.
Entsorgen Sie die benutzte Spritze gemäß den Anweisungen des Arztes oder Apothekers.